Roséchampagner, ein Champagner mit vielen Gesichtern.

Wenn es auch eine weit gefächerte Geschmacksrange unter Roséchampagner gibt, so ist es doch der fruchtige unter dem Champagner, aber es gibt Ausnahmen. Dass es bei der Champagnerart so unterschiedliche Variablen gibt, liegt zum einen an der Cuveé, aber auch an unterschiedlichen Verfahrensweisen. Während Roséchampagner in der Regel wie üblich aus einem Verschnitt verschiedener Traubensorten besteht, gibt es ihn auch als Rosé de Noirs (RdN). Dabei werden ausschließlich schwarze Trauben (Pinot Noir, seltener, aber auch Pinot Meunier) verwendet.

Roséchampagner (Rose Champagner) wird vorwiegend durch Beigabe von Rotweinen erzeugt. Das ist die einfachste Variante. Selbstverständlich wird der dafür genutzte Rotwein ausschließlich mit Trauben aus der Champagne und in der Champagne hergestellt. Diese Rotweine werden nur in Jahren mit außerordentlicher Qualität der Trauben bereitet und kommen teilweise in Kleinstmengen auch in den Verkauf.

Das wesentlich aufwendigere und teure Verfahren ist die Mazeration. Dabei verbleibt der Traubensaft nach der Pressung für einige Stunden in Kontakt mit den roten Traubenschalen. Dadurch entsteht die Rosa Färbung, denn gepresster Traubensaft ist grundsätzlich farblos. Auf diese Art hergestellte Roséchampagner werden auch als Rosé de Saignée Champagner bezeichnet.

Ein drittes Verfahren führt zurück zu den Anfängen der Champagnerherstellung. Es wurde im 18. Jahrhundert, bis Anfang des 19. Jahrhunderts angewandt. Bezeichnet als Rosé de Pressée, wird hierbei der Most der Pinot Noir Trauben leicht angegoren. Es entsteht eine feine, zarte Rosa Färbung. Rosé de Pressée wird kaum noch, wenn dann nur für besondere Roséchampagner angewendet, beispielsweise beim Oeil de Perdrix von Doyard.