R

R

 

 

 

 

 

 


 

Champagner Wiki Menü

 

RD récemment dégorgé (frz.)Gekuehlter Champagner | ChampagnerWorld

Das Kürzel RD verweist auf einen erst zeitnah degorgierten Champagner. Damit werden Champagner bezeichnet, denen eine überdurchschnittlich lange Reifezeit auf der Hefe zuteilwurde. Während des gesamten Zeitraums lagerten die Champagner unter idealen Bedingungen, direkt in den Kellern der Winzer. Unter Winzerchampagner finden sich viele derartige Varianten.

Die Verwendung RD, auf dem Etikett eines Champagners, hat sich das Champagnerhaus Bollinger gesetzlich schützen lassen. Aus diesem Grund ist es einzig dem Champagnerhaus Bollinger gestattet das Kürzel RD zu verwenden.

 

Reblaus (Daktulosphaira vitifoliae, Gattung Phylloxeridae, Familie der Zwergläuse)

Rebläuse sind Insekten. Als Schädlinge richten Rebläuse große Schäden an. Es wird zwischen Blattreblaus und Wurzelreblaus unterschieden. Die Blattreblaus richtet nur bei großer Population nennenswerte Schäden an. Die Wurzelreblaus befällt die Wurzeln der Rebstöcke. Durch verursachten Wasser- und Nährstoffmangel kann es zum Absterben des kompletten Rebstockes führen.

Die amerikanischen Rebläuse waren in Europa nicht heimisch. Europäische Weinreben waren gegen die amerikanischen Rebläuse nicht resistent. Sie wurden Mitte des 19. Jahrhundert aus Nordamerika eingeschleppt und erreichten zwischen 1870 und 1890 die Champagne.

 

Reblausplage

Im Zeitalter der Industrialisierung und mit Hilfe der bereits bestehenden Dampfschifffahrt, kamen in den 1850er bis 1860er Jahren nordamerikanische Weinreben nach Europa. Leider wurden mit den Weinstöcken auch Rebläuse importiert. Bis zu diesem Zeitpunkt war diese Reblaus Art in Europa nicht existent. Die amerikanische Reblaus (Phylloxera Vastatrix) verbreitete sich sehr schnell auf dem gesamten Kontinent. Heute ist die Reblaus auf der ganzen Welt vorzufinden. In Amerika war die Reblaus weit verbreitet. Die amerikanischen Weinreben waren jedoch weitestgehend resistent gegen die Reblaus. Die meisten der europäischen Rebsorten waren es nicht. Die Folge war eine große Katastrophe.

In Frankreich zog sich die Verbreitung, beginnend im großen Wein Anbaugebiet Bordeaux und dem Rhone Tal nach Norden, bis in die Bourgogne und letztlich, in den 1870er bis 1890er Jahren, erreichte sie auch die Champagne. Innerhalb von drei Jahrzehnten war die Weinproduktion, in Frankreich, um 75% eingebrochen.

Bis der Schädling als solcher erkannt wurde, vergingen einige Jahre. Es war um 1868, als der französische Prof. Jules-Emile Planchon die Blattlaus als Schädling erkannte, der auch später bestätigen konnte, dass es sich dabei um eine amerikanische Art handelte. Anfangs wurde versucht mittels Pestiziden gegen zu wirken oder durch fluten der Weinberge, die Reblaus zu ertränken. Das war sowohl sehr arbeitsintensiv, kostspielig, als auch nicht überall möglich. Als um 1872 herausgefunden wurde, dass es sich bei der Reblaus um einen importierten Schädling handelte, der bei amerikanischen Weinreben keine Schäden anrichtet, flammte die Idee auf, europäische Rebsorten auf resistente amerikanische Rebstock Wurzeln aufzupfropfen. Die Wurzeln von amerikanischen Wildrebenarten wurden somit als Unterlagsreben genutzt. Erste Versuche zeigten sich erfolgreich, nach dem sich die amerikanischen Weinreben an das fremde Klima angepasst hatten. Im Zuge dessen mussten fast alle französischen Weinberge neu bepflanzt werden.

Die Reblausplage wurde zu einem weltweiten Problem. Heute wächst ein großer Teil der weltweit kultivierten Rebstöcke auf geeigneten Unterlagsreben. Sortenreine Rebstöcke sind seltene Ausnahmen.

 

Rebsorten (Champagne)

Für die Champagnerherstellung sind offiziell 7 Rebsorten zugelassen. Während allgemein nur 3 Rebsorten bekannt sind, gibt es einige Champagnerwinzer, die nach wie vor historisch, klassische Rebsorten kultivieren. Auf die mittlerweile fast nur noch historischen vier Weißwein Rebsorten entfallen lediglich 0,3% der insgesamt bestockten Rebfläche.

Champagne, reife Chardonnay Trauben | ChampagnerWorld

 

Die kultivierten Rebflächen der Champagne teilen sich fast ausschließlich auf die Rebsorten Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay auf. Die mit Weinreben bepflockte Fläche teilt sich etwa zu je einem Drittel auf die 3 großen Rebsorten auf. Dabei liegt Pinot Noir mit ca. 38% etwas über dem Drittel und Chardonnay mit ca. 28% unterhalb.

Die 4 weiteren, zugelassenen Rebsorten sind Pinot Blanc (Weißburgunder), Pinot Gris (Grauburgunder), Arbane und Petit Meslier. Es handelt sich um 4 Weißwein Rebsorten. Obwohl die Beerenhaut des Pinot Gris rot ist, wird sie zu den Weißwein Rebsorten gezählt.

 

Zu den Champagnerwinzern die sich zum Erhalt historischer Rebsorten, wie Pinot Blanc und Pinot Gris verpflichtet haben, gehört die Champagne Fleury. Champagne Fleury ist ein Familienunternehmen, das 1989 als Pionier in der ökologischen Landwirtschaft, die Champagne in ein neues Zeitalter geführt hat. Champagne Fleury stellt ausschließlich Biochampagner her. Dabei werden auch die historischen Rebsorten Pinot Blanc und Pinot Gris genutzt. Mit dem Fleury Notes Blanches Brut Nature kreiert die Winzerfamilie einen sortenreinen Pinot Blanc Champagner. Champagne Noel Leblond-Lenoir ist eine weitere Winzerfamilie, die sich eine Selbstverpflichtung zum Erhalt historischer Rebsorten auferlegt haben. Mit der Cuvée Arbane kreiert Noel Leblond-Lenoir einen sortenreinen Arbane Champagner. Die Jahresproduktion liegt bei wenigen 600 Flaschen.

Die Umorientierung auf lediglich 3 Rebsorten hatte ihren Ursprung am Ende der Reblausplage (1865 bis 1885), die große Teile der Weinberge vernichtet hatte.

 

Récoltant Manipulant RM (Champagnerwinzer)

Récoltant Manipulant ist der französische Begriff für Champagnerwinzer, abgekürzt RM, siehe Champagnerwinzer.

 

Reimser Bergland

Das Reimser Bergland ist der deutsche Name für die Montagne de Reims, in Frankreich. Es handelt sich um eine bewaldete Hügelkette, die sowohl einen Naturpark beinhaltet, als auch eine Champagne Region darstellt. Erläuterungen siehe Montagne de Reims.

 

Remuage (frz.)

Remuage ist der französische Begriff für das Rütteln der Champagnerflaschen. Nach der 2. Gärung werden Champagnerflaschen täglich gedreht und dabei immer steiler mit dem Flaschenhals nach unten platziert. Dieser Vorgang wird als "Rütteln", bzw. in Französisch als Remuage bezeichnet. Durch das Rütteln wird die Hefe in den Flaschenhals befördert. Champagne, lagernder Champagner | ChampagnerWorld Bei vielen kleinen und mittleren Winzer Betrieben geschieht dies noch von Hand. Es werden während des Prozesses täglich problemlos durchaus 100.000 Flaschen gedreht. Ein versierter Arbeiter (Rüttler) rüttelt pro Tag bis 40.000 Flaschen. Manche Champagnerwinzer, vornehmlich aber die großen Champagnerhäuser, haben den Prozess mittlerweile automatisiert. Dabei werden große Metallkästen, mit jeweils 500 Flaschen, entsprechend täglich gerüttelt. Das automatisierte Verfahren verkürzt den Prozess von sechs Wochen, auf eine Woche.

 

Reserve Weine

Reserve Weine sind Stillweine aus älteren Ernten, die in Flaschen (meistens Magnums), Eiche Fässern oder Tanks gelagert werden. Reserve Weine sind von besonders guter Qualität. Jeder Champagnerwinzer ist verpflichtet Reserve Weine zu lagern. Die Regelung wird vom CIVC kontrolliert. Die Lagerung schützt den Winzer vor den Risiken der Branche. Es besteht die Möglichkeit einer Regulierung des Marktes. Die Reserve Weine heben die Qualität des Endproduktes, des Champagners.

 

Restzuckergehalt (Weine und Schaumweine)

Der Restzuckergehalt bestimmt die Geschmacksrichtung, ob trocken oder süß. Für ein unterschiedliches Geschmacksempfinden ist zudem der Säuregehalt maßgeblich mit verantwortlich. Während Weine mit hohem Restzuckergehalt trocken schmecken können, werden andere Weine mit niedrigem Restzuckergehalt bereits als lieblich oder süß empfunden. Hier spielt das Zusammenspiel von Zucker und Säure die vornehmliche Rolle. Zucker- und Säuregehalt müssen im Einklang stehen. Dann wird für ein angenehmes Geschmacksempfinden kaum Zucker benötigt. Das persönliche, subjektive Geschmacksempfinden ist dabei individuell, je nach Sensorik des jeweiligen Menschen. Dabei spielen auch Erfahrungen mit dem Genuss von trockenen oder bitteren Getränken keine unwesentliche Rolle.

Die Geschmacksrichtungen von Weinen und Schaumweinen, zu letzterem zählt auch Champagner, ist innerhalb der EU einheitlich festgelegt. Dabei gibt es gravierende Unterschiede zwischen dem Restzuckergehalt von Weinen und Schaumweinen, was nachfolgende Aufstellungen verdeutlichen.

Champagner-Genuss | ChampagnerWorld

 

Restzuckergehalt: Geschmacksrichtungen Schaumwein (Champagner, Sekt, Prosecco..)

Brut Zero, Brut Nature, Ultra Brut, Zero Dosage Dosage nicht erlaubt, 0-3 g/l Restzuckergehalt
Extra Brut Dosage 0-6 g/l Restzuckergehalt
Brut Dosage 0-12 g/l Restzuckergehalt
Extra Sec, Extra Dry Dosage 12-17 g/l Restzuckergehalt
Sec Dosage 17-32 g/l Restzuckergehalt
Demi Sec Dosage 32-50 g/l Restzuckergehalt
Doux Dosage > 50 g/l Restzuckergehalt
   
   

Restzuckergehalt: Geschmacksrichtungen Wein (Rot-, Weiß, Roséwein)

  • Sec (Trocken, Dry): Restzuckergehalt nicht über 4 g je Liter oder 9 g je Liter, sofern der in g je Liter Weinsäure ausgedrückte Gesamtsäuregehalt höchstens um 2 g je Liter niedriger ist als der Restzuckergehalt.
  • Demi Sec (Halbtrocken, Medium Dry): Restzuckergehalt zwischen folgenden Werten, 12 g je Liter oder 18 g je Liter, sofern der in g je Liter Weinsäure ausgedrückte Gesamtsäuregehalt höchstens um 10 g je Liter niedriger ist als der Restzuckergehalt.
  • Moelleux (Lieblich, Medium Sweet): Restzuckergehalt oberhalb der Werte der Geschmacksrichtung halbtrocken, aber nicht mehr als 45 g je Liter.
  • Doux (Süß, Sweet): Restzuckergehalt mindestens 45 g je Liter.

 

Während ein trockener Wein (sec, dry) maximal über einen Restzuckergehalt von 4 g je Liter verfügt, liegt ein trockener Champagner bei einem Restzuckergehalt zwischen 17 und 32 g. Nominal liegen hier Welten dazwischen. Nun werden die meisten Champagner nicht trocken, sondern sogar in der Geschmacksrichtung Brut (herb) produziert. Brut liegt in der Skala deutlich über trocken. Jedoch selbst ein Brut Champagner verfügt über einen Restzuckergehalt von in der Regel 6 bis 12 g je Liter. Folglich sind trockene Weine selbst trockener als Brut Champagner.

Die deutliche Diskrepanz zwischen dem Restzuckergehalt von Schaumwein und Wein liegt im Geschmacksempfinden unter Einfluss von Kohlensäure. Durch die Kohlensäure werden Schaumweine bei gleichem Restzuckergehalt als etwas trockener und frischer empfunden. Trotzdem erklärt es nicht diese gravierende Diskrepanz. Eine detaillierte Abhandlung, die gleichzeitig auch Aufklärung bringt, ist auf einer separaten Seite über die Geschmacksrichtungen dargestellt. Die Abhandlung widmet sich den unterschiedlichen Geschmacksrichtungen von Wein und Schaumwein und der Verwerfung untereinander.

 

Retroussage (frz.)

Umschichten der Trauben zwischen zwei Pressvorgängen. Um das Austreten des Saftes zu optimieren, werden die Trauben zwischen den Pressvorgängen umgewälzt. Der Vorgang kann sowohl manuell (bei traditionellen Pressen), als auch mechanisch (bei horizontal Pressen) erfolgen.

 

Rilly-la-Montagne | 94%

Rilly-la-Montagne (PLZ 51500) ist eine kleine Gemeinde, mit 1.000 Einwohnern (Stand 2016) in Frankreich, in der Champagne Region Montagne de Reims. Die Ortschaft befindet sich 11 km südlich von Reims, unmittelbar an den Nordhängen der Montagne de Reims. Die Weinberge sind nach Nordosten geneigt. Sie befinden sich in Höhen zwischen 140 und 200 m. Rilly-la-Montagne hält den Status der Champagne Klassifizierung, als Premier Cru Ort, bewertet mit 94%. Die Qualität der Trauben ist sehr gut, die Bewertung entspricht der Qualität. Die Rebflächen umfassen eine Größe von 312 Hektar (Stand 2019). Davon entfallen 127 Hektar auf die Pinot Noir Rebe, 104,7 Hektar auf Pinot Meunier und 80,3 Hektar auf die Rebsorte Chardonnay. Der Anteil der Chardonnay Reben ist für die Region außerordentlich hoch. Der Anteil hat sich in der Zeit nach den 1990er Jahren sogar noch deutlich vergrößert. Dafür hat sich der Anteil der Pinot Meunier Reben, in den letzten Jahrzehnten um fast 70 Hektar verringert, zu Gunsten von Pinot Noir und Chardonnay.

 

Roséchampagner

Roséchampagner sind sehr vielseitig. Das beginnt mit den deutlichen Farbunterschieden und endet in überwältigenden Geschmacksunterschieden. Es gibt drei verschiedene Herstellungsverfahren, mit einer schier unbegrenzten Möglichkeit der unterschiedlichsten Zusammenstellungen der verschiedenen Rebsorten. Das wirkt sich gravierend auf den Geschmack aus und schafft eine große Vielfalt. Die Details zu den unterschiedlichen Verfahren der Roséchampagner, Rosé de Saignée und Rosé de Pressée Champagner und weiteres Hintergrundwissen, befindet sich auf einer separaten Seite über Roséchampagner.

Champagner Rosé de Saignée, Francois Vallois Brut

 

Rosé de Noirs (RdN)

Rosechampagner, hergestellt ausschließlich aus schwarzen (roten) Trauben. Dabei kann es sich um einen Champagner aus reinen Pinot Noir Trauben handeln, seltener aus Pinot Meunier Trauben oder einer Cuvée aus beiden.

 

Rosé des Riceys

Ein Rosé des Riceys ist ein trockener Roséwein, ein Stillwein, mit einem AOC Status. Mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung stammen Rosé des Riceys Weine stets aus dem Weinbaugebiet Les Riceys, in der Champagne. Les Riceys ist das südlichste Anbaugebiet der Champagne und teilt sich auf in Riceys-Haut, Haut-Rive Riceys und Riceys-Bas.

Für die Herstellung von Rosé des Riceys sind ausschließlich Pinot Noir Trauben zugelassen. Der Ausbau eines Rosé des Riceys darf sowohl in Edelstahltanks, als auch in Barrique (Eiche Fässern) erfolgen. Während Rosé des Riceys Weine, ausgebaut in Edelstahltanks jung getrunken werden sollten, so sind jene in Barrique ausgebaut, je nach Jahrgang, durchaus vier bis acht Jahre lagerfähig.

Die Qualität von Rosé des Riceys schwankt von sehr schmackhaft und empfehlenswert, lohnend danach zu suchen, bis enttäuschend eintönig, je nach Jahrgang und Winzer. Das Bukett eines hochwertigen Rosé des Riceys kann Aromen von schwarzen Johannisbeeren, Kirschen und Himbeeren aufweisen, sowie Noten von Vanille (in erster Linie durch einen Ausbau in Barrique), Mandel, Grenadine, als auch Nuancen von Bergamotte.

Die Geschichte von Rosé des Riceys reicht bis ins Ende des 17. Jahrhunderts, auf Ludwig den XVI., König von Frankreich, zurück. Der Legende zu glauben, soll der Sonnenkönig Rosé des Riceys bereits gekannt und gerne getrunken haben.

 

Rosé de Saignée

Rosé de Saignée Champagner, die fruchtigsten unter den Roséchampagner. In erster Linie ist es der Herstellungsprozess, der den Unterschied ausmacht. Das Herstellungsverfahren für die Grundweine von Rosé de Saignée Champagner ist vergleichbar dem von Rotweinen.  Zu dem bestehen Rosé de Saignée Champagner ausschließlich aus schwarzen Trauben. Details siehe auch unter der separierten Seite Roséchampagner.

 

Rütteln

Rütteln, siehe Remuage.

 

 

nach oben

 

Copyright © ChampagnerWorld

www.champagner.world